Inhalt: Als Symbol für die seit Jahren plakativ geführte Integrationsdebatte dient häufig das Kopftuch. Immer wieder werden angebliche und tatsächliche Probleme im Zusammenleben von Migrantinnen und "Inländern" über dieses Stück Stoff abgehandelt. Aber nicht nur Musliminen tragen Kopftuch, es kommt auch aus christlichen, traditionellen und ästhetischen Gründen, zum Beispiel nach einer Chemotherapie, zum Einsatz. Manch alte Bäuerin fühlt sich ohne Kopftuch genau so nackt wie eine Ordensschwester. Und dennoch: Mittelalterliche Männer dominieren den Diskurs um die "Kopftuchmädchen", welche "die Türken" angeblich am laufenden Band produzieren (Thilo Sarrazin) und die mit ihren "Bildungsdefiziten" eine ganze Volkswirtschaft in den Ruin treiben (Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky). Wenn überhaupt, kommen Frauen in diesem Diskurs nur reaktiv vor. Oft sind es dann nicht einmal jene Frauen, die selbst Kopftuch tragen. Das Buch stellt Frauen vor, die Kopftuch tragen, zeigt, wie sie leben und wie sie denken, und versucht so, die Aufregung um ein kleines Stück Stoff ein wenig zu beruhigen. Schlagworte:J Gesellschaft und Sozialwissenschaften, JBFH Migration, Einwanderung und Auswanderung, JH Soziologie und Anthropologie, JHM Anthropologie, JHMC Sozial- und Kulturanthropologie, Ethnographie Umfang: 144 S. ISBN: 978-3-7076-0496-2
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